Seit zwei Tagen sind wir nun im Höhlensteintal und haben uns entspannt eingeklettert. Auf dem Rückweg im Rienztal gab’s zwar eine unfreiwillige Dusche, aber die wäre eh nötig gewesen. Außerdem hatten wir mit dem Regen um 14 Uhr ohnehin gerechnet. Also keine Überraschung für uns.
Die Stimmung war bestens. Wir haben gelacht, geklettert, gegessen, Kaffee in uns geschüttet – endlich lief alles reibungslos. Problemlos die Wege zu den Felsen gefunden. Problemlos einen Übernachtungsplatz gefunden. Problemlos die gute Laune gefunden und festgehalten. Schließlich sind wir in den Bergen – ohne Arbeit, ohne Stress, ohne Verpflichtungen. Also keine Überraschung für uns.
Vor der Reise gab es wochenlange Diskussionen. Denn die Frage, ob ein weiteres Mitglied unseren sonst so illustren Runde mitkommen würde, blieb hartnäckig unbeantwortet. Die eine Hälfte hielt fest am Optimismus: „Natürlich kommt der!“ Die andere Hälfte winkte irgendwann nur noch ab: „Vergiss es, gib auf.“ Zwischen Hoffnung und Resignation keimte immer wieder Wehmut auf – und auch in den letzten beiden Tagen kreisten unsere Gespräche regelmäßig um dieses Phantom-Mitglied. Also keine Überraschung bei uns.
Wer beim Lesen mitdenkt, der kann erahnen, wie dieser Abend enden wird. Ein weißes Auto rollt heran, stellt sich direkt und schräg vor unser WoMo. Der erste Impuls „Kann der Idiot nicht ordentlich parken?“ war noch nicht einmal ausgesprochen. Die Tür fliegt auf. Da steht er, grinsend bis über beide Ohren, in unser WoMo schauend.
Sieg der Optimisten.
Was für eine unglaubliche Überraschung!
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