Klein, aber fein

„Klein, aber fein“ – so lässt sich diese Woche wohl am besten beschreiben. Zwischen kleinen Felsen, kleinen Orten und dem kleinen Zwergstaat San Marino verbrachten wir sonnige Tage voller Bewegung, Begegnungen und natürlich Klettern.

Rund um und in San Marino entdeckten wir zahlreiche kleine Felsgruppen, die sich perfekt zum Klettern eigneten. An einem recht vollen Felsen – auch Italiener scheinen Wochenenden zu haben – lernten wir einen Klettertrainer mit seinem Kurs kennen. Von ihm erhielten wir Tipps für weitere Spots und seinen Empfehlungen folgend, fanden wir uns tags darauf am zweiten Turm in San Marino wieder – Gesellschaft leistete uns am Wandfuß nur der kleine Kletterkurs vom Vortag.

Wie auf den beiden anderen Türmen thront auch auf dem zweiten Turm eine Burg. Jedes Mal, wenn wir oben an der Burg ankamen, bot sich uns ein toller Blick in die Umgebung und hätten wir oben einen Hut aufgestellt, wären wir wohl jedes Mal ein paar Euro reicher geworden. Wir hatten Zuschauer aus aller Welt, und aus ihren begeisterten Ahs und Ohs sowie englischen und italienischen Zurufen schlossen wir, dass wir an diesem sonnigen Sonntag ein nettes, ergänzendes Unterhaltungsprogramm für die Besucher der Burg boten.

Nun sind auch wir Touristen (und nicht nur Kletterer), und so durfte ein Besuch der Stadt und ihrer Burgen nicht fehlen. Wir zwängten uns durch die kleinen Gassen, vorbei an unzähligen Läden mit Schmuck, Waffen und Parfüms, genossen die Ausblicke und guckten einmal … zweimal … dreimal … und grüßten lachend ein bekanntes Gesicht vom Wochenende. Ohne Helm sehen Menschen wirklich anders aus und wer rechnet schon damit, dass San Marino so klein ist?

Nach dem Besuch des Zwergstaates blieben wir dem „Kleinen“ treu und suchten entsprechend weitere Orte und Felsen auf. Oft standen wir direkt am am Fels und konnten ohne viel Aufwand jeden Tag ein paar Stunden in der Sonne klettern, das Reiseleben in vollen Zügen genießen und uns einen kleinen (aber feinen) Traum erfüllen: Nach über zehn Jahren, in denen wir es nie zum Klettern in die Sächsische Schweiz geschafft (oder uns vielleicht nie getraut) hatten, konnten wir uns endlich an Sandsteinfelsen austoben – und das sogar bestens gesichert.

Wunde Finger, erschöpfte Muskeln, zufriedene Gesichter. Eine erfüllende Woche liegt hinter uns und vor uns nur noch wenige Kilometer bis Florenz. Es ist Zeit für einen Wechsel – von kleinen Felsen und kleinen Orten zu großen Bauten in großen Städten.

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